Dietmar Zöller

Meine Gedanken am Anfang des Jahres 2023


Meine Gedanken am Anfang des Jahres 2023

Wie wurde ich ein ich oder was spielte sich in meinem kranken Gehirn ab

Was erinnere ich wirklich? Manchmal habe ich Zweifel, ob ich es war der Gefühle offenbarte. Ich war noch so klein ich war doch so krank, als mein leben von Erinnerungen bestimmt wurde, die niemand in dem Kind vermuten konnte. Es gab noch kein Ich aber es arbeitete in dem Hydrozephalus unaufhörlich. Sie, die immer anwesend war, klemmte mir den Stift zwischen die Finger. Was ich spürte, war wenig was ich spürte wurde mehr, als Sie die stets dabei war mir auf die Hand drückte die nicht zu mir gehörte. Ich sah, das etwas erschien auf dem Papier. Ich sah das Papier aber meine Finger sah ich nicht. Was ich erlebte, kann ich nicht beschreiben. Wie kommt es zur bewussten Wahrnehmung von Druck und Bewegung? Mein Nachdenken über das, was damals geschah, bringt keine Klarheit. Ich wurde zum ich, das sich einen Ausdruck verschaffte. Wie konnte 1977 in meinem geschädigten Gehirn das Bild entstehen vom kleinem roten Vogel, den eine riesengroße Katze bedroht. Ich malte die Mutter so weit weg, dass eine Hilfe unmöglich gewesen wäre. Ein Wunder der Druck, der von außen kam. Sie, die nicht von meiner Seite wich, wusste nicht, was sie tat. Niemand hat das Wunder erklären können. Die klügsten Menschen mit wissenschaftlichem Hintergrund konnten das Wunder nicht begreifen. Und ich weiß immer noch nicht ,was sich damals in meinem Kopf abgespielt hat





Über Mütter von nichtsprechenden Autisten

Wer kennt die Mütter, deren Fürsorge kein Ende nimmt, wer interessiert sich für Frauen, die an erwachsene Kinder gekettet sind und keine Möglichkeit haben,ein eigenes leben zu leben. Für die Kinder, die sie geboren haben unter Schmerzen ist ein eigenständiges Leben nicht möglich.
Du machst was verkehrt, denken die Anderen. "Sie ist ja selbst schuld". Kein Wunder, dass viele Partner so ein Schicksal nicht mittragen wollen. Die Ämter arbeiten langsam. Die Hilfen kommen zu spät. Ach,habt doch Erbarmen mit Müttern, die Mütter ein Leben lang bleiben für Söhne und Töchter, die die Gesellschaft weg denken möchte.

"Wenn ich mit euch reden könnte"

Wenn ich mit euch reden könnte ein Buchtitel, den man mir in den Mund gelegt hat und mit dem ich bis an mein Lebensende identifiziert werde, ob ich das will oder nicht. Der Buchtitel verhalf meinem Buch zum Erfolg. Ich aber hatte Sprache im Überfluss. In meinem Inneren lebte die Sprache seit meiner früher Kindheit wer kann verstehen, was innere Sprache bewegt? Die Menschen um mich herum redeten unaufhörlich und beleidigten meine empfindlichen Hörnerven. Vor Menschen hatte ich Angst. Niemals hätte ich mit ihnen reden wollen. Die Sprache, die ich benutzte, wurde nicht verstanden. Ein Erfolg war das Buch, das unter Tränen entstanden war. Ich konnte nicht weinen, aber es weinte in mir. Es gibt ein weinen ohne Tränen. Meine Freunde und ich verstehen uns, ohne miteinander reden zu können. Unser weinen ist lautlos. Dass wir nicht miteinander reden können, daran haben wir uns gewöhnt. Uns verbindet der unsagbare Schmerz ohne Tränen. Wenn wir doch Freunde fänden, die unseren Schmerz nachempfinden.

"Ich kann mich nicht daran gewöhnen das Vater nicht mehr kommt "(Zitat 25.01.23) 

Wörter die in meinem Kopf durcheinander purzeln:
Beerdigung, Trauerfeier, Bestattung, Trauer, hinüber gehen, einschlafen, Ruhe finden, das leben aushauchen, ans Ziel kommen,

Als ich ein Kind war,
wollte ich sterben.
Zum Friedhof zerrte ich meine Mutter,
ohne zu wissen, was ich dort wollte.
Als ich ferne Länder erkundete,
zerrte ich meine Eltern zu den Friedhöfen.
Nun wusste ich, was ich da wollte.
Fremde Kulturen zogen mich in ihren Bann.
Nirgendwo, nirgendwo wurden die Toten verscharrt.
Überall, Stätten der Ahnenverehrung.
Gefühle der Verehrung für die, die Ruhe gefunden hatten.
Mein Vater ist tot .
In einem kostbarem Gefäß wurde seine Asche im Grab versenkt.
Er hatte zu Lebzeiten verfügt verbrannt zu werden.
Vaters Fürsorge für Mutter und mich war spürbar
als er auf sein Ende wartete.
Vaters Grab, eine Stätte des Erinnerns und der Trauer

Mein Vater ging weg und kam nicht zurück
Weggetragen hatten sie ihn
Er hatte bestimmt verbrannt zu werden nach seinem Tode.
Vater war gegangen
Mit Mutter blieb ich traurig zurück.
Da ist Vaters Jacke
Da ist sein Hut
Er kommt doch wieder.
Er kommt gleich zurück.
Wo ist mein Mut?
Gefühle und Gedanken verwirren mich.
Was war geschehen am Tag der Beerdigung?
Als die Urne verschwand in der Erde,
war ich geflüchtet.
ich schaffte es nicht,
mich der Realität zu stellen.
Freunde begleiteten mich zu dem Ort,
den ich als Heimat betrachte.
Ich habe eine Heimat so lange ich lebe.
Die Traueransprache bleibt lebendig in mir.
Der Pfarrer, ein Freund und Kollege von Vater
kannte Klaus besser als ich, der Sohn.
Vater war stolz auf seine drei Söhne
Ich brauchte Zeit
diese Botschaft zu glauben.
Ach käme er doch noch einmal zurück
mein Vater,
der stolz auf mich war.

Über einen Freund

Ein Freund sucht die Gräber der Eltern, an die er keine Erinnerung hat.
Wer ist meine Mutter, wer ist mein Vater?
Unruhig sucht er die Gräber, die anonymen Gräber.
Ich spüre seine Erleichterung, als er eine Kerze anzünden konnte.
Ich leide mit Menschen, die nach ihren Erzeugern verzweifelt suchen, obwohl sie liebevolle Ersatz Eltern fanden.
Ich will euer Leiden verstehen und dankbar sein, dass ich mit meinen leiblichen Eltern leben durfte. 





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